Unser Programm zur Kommunalwahl 2026

Kapitel 1: Wohnen und Stadtentwicklung

Wohnen darf kein Luxus sein – wir schaffen und sichern bezahlbaren Wohnraum!

Kempten hat sich seinem Wachstum in der Vergangenheit erfolgreich gestellt. Die Stadt hat aktive Partner wie Sozialbau, BSG und Baugenossenschaft und viele private Initiativen beim Bau neuer Wohnungen wie auf der Ludwigshöhe, der Halde Nord oder der Parkstadt Engelhalde unterstützt. Mit einem starken Einzelhandelskonzept hat die SPD Kempten zusammen mit den anderen Parteien im Stadtrat und dem Einzelhandel eine attraktive Innenstadt gestaltet.

Doch das reicht nicht. Wohnen ist in Kempten längst zur sozialen Frage geworden. Mit einem jährlichen Neubaubedarf von 520 Wohnungen liegt Kempten bundesweit an dritter Stelle – noch vor München. Familien mit Kindern, junge Menschen in Ausbildung oder Studium, alleinlebende Senior:innen und Menschen mit geringem Einkommen haben es deshalb schwer, eine passende und bezahlbare Wohnung zu finden. Gleichzeitig erleben wir die Zweckentfremdung von Wohnraum und eine Priorisierung renditestarker Projekte. Daneben zeigen sich insbesondere am ehemaligen Kaufhof-Gebäude die tiefgreifenden strukturellen Umbrüche, denen sich unsere Innenstadt stellen muss.

Die SPD Kempten steht für das Recht auf Wohnen. Wir machen uns dafür stark, dass in Kempten mit Weitblick gebaut wird und dass Wohnraum bezahlbar, barrierearm und stadtteilnah bleibt. Wohnbauflächen sollen gezielt vergeben werden – nicht an den Meistbietenden, sondern an Projekte mit sozialem und ökologischem Mehrwert. Wir wollen mit sozialgerechter Bodennutzung endlich mehr Einfluss auf die viel zu hohen Bodenpreise bekommen. Die Innenstadt wollen wir als lebendiges Zentrum weiterentwickeln, neue Quartiere sollen gemischt, nachhaltig und lebenswert sein.

Wir werden:

  • bezahlbare Mieten sichern, indem wir den qualifizierten Mietspiegel fortschreiben und mit der Mietpreisbremse Mietwucher und Mietspekulanten bekämpfen.
  • mit Gemeinwohl bauen, indem wir das Konzept der sozialgerechten Bodennutzung einführen und damit mehr Einfluss auf den kommunalen Wohnungsmarkt nehmen und eine Mindestquote von 30 Prozent dauerhaft bezahlbarem Wohnraum bei allen größeren Neubauprojekten einführen.
  • die Innenstadt klima- und aufenthaltsfreundlich machen, indem wir städtische Flächen konsequent entsiegeln, 200 zusätzliche Bäume pflanzen, zehn Trinkwasserbrunnen schaffen, Hitzeschutz, Hochwasserschutz und attraktive Spielmöglichkeiten schaffen.
  • Wohnraum schützen, indem wir mit einer Zweckentfremdungssatzung leerstehenden Wohnraum und Ferienwohnungen systematisch und transparent erfassen und Missbrauch durch konsequente Kontrollen bekämpfen.
  • unsere gemeinwohlorientierten Wohnungsunternehmen wie Sozialbau, BSG und Baugenossenschaft als aktive Partner der Stadtentwicklung stärken und innovative Wohnformen fördern, zum Beispiel Mehrgenerationenwohnen, Alleinerziehende, Azubi- und Studierenden-Wohnen.
  • die Naherholung in den Stadtteilen ausbauen, indem wir Themen-Naturwege an der Iller, der Rottach, am Bachtelweiher und am Stadtweiher schaffen.
  • den Klimaschutzbeirat stärken, indem er sich mit Vorhaben der Stadtentwicklung aus Klima- und Nachhaltigkeitssicht befasst und bewertet.
  • die Innenstadt beleben, indem wir gegen Leerstand und Niveauverlust vorgehen, an wichtigen Stellen gezielt eingreifen und den öffentlichen Raum für alle offenhalten.