Die Jahreshauptversammlung 2025 der SPD Kempten stand ganz im Zeichen der Kommunalwahl 2026. Ein besonderer Höhepunkt war die Ehrung von Ludwig Frick für 60 Jahre Mitgliedschaft, die mit der überraschenden Verleihung der Albert-Wehr-Medaille einen bewegenden Akzent setzte.
Im Margaretha- und Josephinen-Stift begrüßte die SPD-Vorsitzende Katharina Schrader die zahlreich erschienenen Mitglieder zur ersten regulären Jahreshauptversammlung nach der erfolgreichen Fusion der Ortsvereine. Nach Eröffnung und Regularien standen Berichte zur Vorstandsarbeit, Mitgliederentwicklung sowie geplante Aktivitäten im Vorfeld der Kommunalwahl 2026 auf der Tagesordnung. Die SPD Kempten blickt dabei optimistisch voraus: Wahlkampfkoordinator Alexander Schilling stellte innovative Formate und Veranstaltungen für die kommende Wahlkampfphase vor.
Im Mittelpunkt des Abends stand jedoch die Ehrung von Ludwig Frick. Die Laudatio zeichnete das beeindruckende Wirken des Jubilars nach: Frick, Jahrgang 1947, trat 1965 offiziell in die SPD ein und prägte über Jahrzehnte die Sozialdemokratie in Kempten – als Funktionsträger in nahezu allen Vorstandsposten des Ortsvereins wie auch von 1989 bis 2011 als Kreisvorsitzender. Auf kommunaler Ebene war Frick von 1972 bis 2014 engagierter Stadtrat, darunter lange als Fraktionsvorsitzender. Seine Leidenschaft galt besonders der Jugendarbeit. Frick war über 25 Jahre Vorsitzender des Stadtjugendrings und engagierte sich bei den Falken, Naturfreunden und im Verein zur Förderung der Jugendarbeit in Schwaben.
Für sein außergewöhnliches Engagement wurde Frick mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt – darunter das Bundesverdienstkreuz am Bande, der Ehrenring der Stadt Kempten sowie die Willy-Brandt-Medaille. Mit der Verleihung der Albert-Wehr-Medaille wurde ihm nun eine ganz besondere Ehre durch seine Nachfolgerin Katharina Schrader zuteil. Diese Medaille erinnert an Albert Wehr, einen der bedeutendsten Sozialdemokraten Kemptens, der als 2. Bürgermeister den Wiederaufbau und das öffentliche Leben nach dem Zweiten Weltkrieg in Kempten prägte. Auf ihn geht sowohl die Allgäuer Festwoche als auch der Stadtverkehr zurück.
Katharina Schrader konnte gemeinsam mit ihren Stellvertretern Hans Jürgen Ulm und Thomas Wilhelm unter den Anwesenden zwei der sechs Neumitglieder des aktuellen Jahres begrüßen und ihnen das Parteibuch feierlich übergeben. Verhindert waren zwei weitere Jubilare. Deren Ehrung für 25 und 50 Jahre Mitgliedschaft in der SPD wird in anderem Rahmen nachgeholt.
Die Mitgliederehrung leitete in einen geselligen Abend über, an dem neue und langjährige Mitglieder ins Gespräch kamen. Mit sichtbarem Selbstbewusstsein stellte der Vorstand fest, dass die SPD Kempten nach der Fusion gestärkt dasteht und sich gut gerüstet fühlt, die sozialdemokratischen Werte auch im nächsten Kommunalwahlkampf sichtbar zu machen. Sichtbare Präsenz in sozialen Medien, eine enge Mitgliederbindung und Initiativen für ein solidarisches Kempten haben den Ortsverein geprägt und stehen weiter im Zentrum des Engagements.
Übergabe der Albert-Wehr-Medaille, v.l.: Vorsitzende Katharina Schrader, stv. Vorsitzender Hans Jürgen Ulm, Ludwig Frick, stv. Vorsitzender Thomas Willhelm Ludwig Frick bei seiner Dankesrede