"Das Netz vergisst nichts!"

28. April 2014

Allgäuer SPD diskutiert über Sicherheit im Internet

Vorsicht bei der Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Whats-app: Das ist die dringende Empfehlung namhafter Internet-Experten an Kinder und Jugendliche - und an deren Eltern. Bei einer von der Allgäuer SPD veranstalteten Podiumsdiskussion "Sicherheit im Netz" diskutierten in Kempten Doris Aschenbrenner, Diplominformatikerin an der Universität Würzburg und Unternehmensberater Karlheinz Meinecke aus Neu-Ulm vor zahlreichen Gästen. Es moderierte Ludwig Faber, SPD-Kandidat für das europäische Parlament.

Wichtig seien vor allem Information und Aufklärung. So habe zum Beispiel der "Chaos-Computer-Club" ein Programm „Chaos an der Schule“ entwickelt, mit dem Kinder und Jugendliche lernen, welche Folgen der bedenkenlose Umgang mit den neuen Medien haben könne.

Weiterhin befasste sich die Diskussion mit dem kürzlich bekannt gewordenen Diebstahl von 18 Millionen Internetadressen. Aschenbrenner und Meinecke waren sich einig, dass hier die Provider ihrer Verpflichtung gegenüber den Kunden nicht ausreichend nachgekommen seien und die Politik noch stärker als bisher die Anbieter in die Pflicht nehmen müsse, um die Kunden zu schützen. Diese könnten aber ebenfalls ihren Beitrag leisten, indem sie komplizierte Passwörter benutzten, diese regelmäßig änderten und vor allem nicht dasselbe Passwort für unterschiedliche Vertragspartner benutzten. Eine "hundertprozentige" Sicherheit im Netz gebe es jedoch nicht.

Ein weiteres Thema war das Ausspähen von Bürgern und Firmen durch Geheimdienste. Da die weltweit größten Netzwerkausrüster aus den USA und China kämen, könne nicht ausgeschlossen werden, dass diese Firmen sich verpflichtet fühlten, ihren Regierungen und Geheimdiensten bei der Erfassung von Daten behilflich zu sein. Durch Industriespionage entstehe jährlich weltweit ein Schaden, der auf bis zu 50 Milliarden Euro beziffert werde. Ein Non-Spy-Abkommen scheitere bisher leider an der Weigerung der USA, so die Referenten.

Auf dem Foto: Die Netzbeauftragte der Bayerische SPD Doris Aschenbrenner (Diplom-Informatikerin der Uni-Würzburg) (Bildmitte)sowie die Kandidaten zum Europäischen Parlament umrahmen sie hier v. l.: Christine Stuem-Rudat (Augsburg), Armin Bergman (Augsburg-Land), Ludwig Faber (Allgäu-Bodensee), und Maria Noichl (Rosenheim).

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