Wolfgang Rossmann (* 08.10.1938 Schweidnitz (Schlesien)) kam nach dem Krieg zunächst nach Regensburg. Abitur 1958 in München. Jurastudium, danach Tätigkeit im Bundesarbeitsministerium in Bonn. 1968 wurde er Staatsanwalt in Memmingen und wechselte in dieser Funktion 1971 an das Landgericht Kempten. Mitglied in der SPD seit 1967 überredete ihn Günter Wirth 1978 als OB-Kandidat in Kempten anzutreten. Die OB-Wahl ging verloren, der Einzug in den Stadtrat gelang dagegen gut. 1980 wurde Wolfgang Rossmann Vorsitzender der SPD-Fraktion. Die Kommunalwahl 1984 brachte wiederum nicht den erhofften Erfolg bei der OB-Wahl. Das gelang aber 1990 zur Überraschung vieler. Wolfgang Rossmann wurde der 1. sozialdemokratische Oberbürgermeister in Kemptens Geschichte. Von 1990 - 1996 ist die Geschichte der Kemptener SPD immer mit dem Namen Wolfgang Rossmann verbunden. Die sozialpolitischen Forderungen aus dem Wahlkampf wurden umgesetzt, zahlreiche neue Kindergärten entstanden. Erstmals in Mittelstädten wurden Stadtteiljugendtreffs in Thingers, St. Mang und auf dem Bühl errichtet, die der Stadtjugendring betreibt. Diese Errungenschaften sind im gesellschaftlichen Leben der Stadt fest verankert. So auch der Umbau des Rathausplatzes und die Errichtung der ZUM (Zentrale Umsteigestelle für den Busverkehr) mit der Errichtung des Netzes für den ÖPNV als Grundlage für neue Überlegungen zur innerstädtischen Mobilität. Weiter angestoßen wurde der Neubau der Justizvollzugsanstalt, der Kauf des Areals der "Prinz-Franz-Kaserne" und der Umbau des alten Bahnhofsgeländes zum Forum mit der bigBox. So entstanden in der Stiftstadt Möglichkeiten für neue Wohnbebauung und wurde Kemptens Attraktivität im Einzelhandel gestärkt und ein großer Veranstaltungsbau für die Region geschaffen. Die Fertigstellungen dieser Projekte erlebte Wolfgang Rossmann, da die Wiederwahl 1996 knapp scheiterte noch als Stadtrat. Diesem gehörte er bis 2002 an. Sein Berufsleben beendete er 2003 als Vorsitzender Richer am Landgericht Kempten.